Enrico Celio

Schweizer Jurist und Politiker; Kath.-konservative Partei; Bundesrat 1940-1950 (Post- und Eisenbahndepartement); Bundespräsident 1943 und 1948; Schweizer Gesandter in Rom 1950-1955

* 19. Juni 1889 Ambri Quinto/Tessin

† 23. Februar 1980 Lugano/Tessin

Wirken

Enrico Celio stammte aus der Leventina, Kanton Tessin und war der Sohn eines Lehrers und späteren Schulinspektors. Er besuchte Klosterschulen in Balerna, Mailand und Einsiedeln und studierte dann Jura und Philosophie an den Universitäten Freiburg (Schweiz), Mailand und Florenz, (Dissertation über Gabriele d'Annunzio).

Seine Ausbildung schloß er mit dem Erwerb des Doktordiploms für Philosophie und mit dem Lizentiat der Rechte ab. Neben seiner italienischen Muttersprache beherrschte er in Wort und Schrift auch die deutsche und die französische Sprache.

Nachdem er seit 1916 als Redakteur und Direktor am "Popolo e Libertà" in Lugano und Bellinzona tätig gewesen war, ließ er sich 1920 als Rechtsanwalt und Notar in Biasca, Tessin, nieder. Bekannt wurde er als Verteidiger in dem Prozeß gegen den Antifaschisten Bassanesi, der im Alleinflug im Tessin gelandet, Flugblätter an Bord genommen und sie über Mailand abgeworfen hatte. Auf dem Rückflug war er abgestürzt. C. verteidigte dabei die Helfer Bassanesis, die nur eine geringfügige Strafe wegen Verletzung der Luftlandebestimmungen erhielten.

Als katholisch-konservativer Abgeordneter wurde er 1924 in den Tessiner Großen ...